Unsere einheimische Doppelfüßerfauna weist eine Vielfalt an Arten auf. Für Deutschland wurden im Freiland bisher ca. 150 Arten an Doppelfüßern (Diplopoda)  nachgewiesen. Diese unterscheiden sich sowohl in ihrer Ökologie und Lebensweise als auch in ihrer Verbreitung.

Da Doppelfüßer recht träge Tiere sind, besonders die Jungtiere, und Hindernisse wie Flüsse unüberwindbare Barrieren für sie darstellen, können sie sich nur relativ langsam ausbreiten. Während der letzten Eiszeit vor ca. 18.000 Jahren drangen die Eismassen von Norden her bis zu den deutschen Mittelgebirgen vor. Nach der Eiszeit mussten weite Teile Deutschlands wiederbesiedelt werden. Daher findet man einige Arten nur im Westen, Osten oder Süden von Deutschland bzw. Mitteleuropa. Besonders Süddeutschland und insbesonders der alpine Raum ist sehr artenreich und beherbergt einige endemische Arten, vor allem Vertreter der Samenfüßer (Chordeumatida). Zu den westlichen Arten gehören z. B. Polydesmus angustus, Melogona gallica, Glomeris intermedia, zu den östlichen Arten Polydesmus  complanatus, Leptoiulus cibdellus, Unciger foetidus und den südlichen Arten Rhymogona ssp., Propolydesmus helveticus, Atractosoma meridionale oder Cylindroiulus fulviceps.

Bandfüßer (Polydesmida)

Bohrfüßer (Polyzoniida)

Polyzonium germanicum Brandt, 1837

Pinselfüßer (Polyxenida)

Polyxenus lagurus (Linnaeus, 1758)

Saftkugler (Glomerida)

Samenfüßer (Chordeumatida)

Schnurfüßer (Julida)

In Deutschland zu erwartende Arten:

Eine Reihe von Arten ist aus den Nachbarländern bekannt und von daher auch in Deutschland zu erwarten, jedoch noch nicht für Deutschland aus dem Freiland gemeldet worden. Hierzu gehören:

Brachyiulus lusitanus (Verhoeff, 1898)

Melogona scutellaris (Ribaut, 1913)