Melogona voigti (Verhoeff, 1899)

Allgemeines

Trivialname Kleiner Heller Glattsamenfüßer
Länge 7-8 mm
Beschreibung Kleine, schlanke, graue, graugelbliche oder gelbbräunliche bis grünliche Art mit meist hell marmorierten Flanken. Die Ocellen sind tiefschwarz und in einem dreieckigen Haufen mit, im rechten Winkel zur Körperachse, maximal 4 Ocellen pro Reihe angeordnet. Die Fühler sind lang und dünn. Die Stirn und der Scheitel sind mit kurzen Borsten versehen. Das Collum (Kopfschild) ist klein und halbmondförmig. Die Rumpfsegmente sind glatt und zeigen nur ganz feine Nadelrisse. Auf den Metazoniten (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente) sitzen je 3 Paar Borsten (Makrochaeten) auf kleinen Knötchen, welche beide zum Körperende hin größer werden. Die 2 inneren Borstenpaare liegen in einer Reihe in der ersten Hälfte des Metazonites, das äußere Borstenpaar ist weiter nach hinten versetzt. Zum Körperende hin nähern sich die 2 versetzten Borstenreihen aneinander an. Die Jugendstadien zeigen allgemein ausgeprägtere Borsten. Die Coxalsäcke der hinteren Nebengonopoden (= das verkürzte, verdickte Beinpaar am 8. Körperring, das vor dem ersten „echten“ Beinpaar liegt) mit gelben Sperma (schwärzliches Sperma bei der sehr ähnlichen Art Melogona gallica (Latzel, 1884). Im Gegensatz zu M. gallica sind auch nur 2 distale (= von der Körpermitte entfernte) Lappen an den hinteren Gonopoden vorhanden, von denen keiner deutlich in Richtung Körperende zeigt. Am Telson (letztes Körpersegment) befinden sich ein paar Spinngriffel.
Segmente: 30
Körpermaße: 7-7,5 mm lang, 0,6-0,8 mm breit
Verbreitung & Häufigkeit In ganz Deutschland lokal verbreitet. Mäßig häufig. Außerdem in Belgien, den Niederlanden, England, Dänemark, Schweden, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz.
Lebensräume & Lebensweise Kommt vor allem in Wäldern vor, aber auch in Gebüschen und Gärten. Teilweise ausgeprägt synanthrop (an vom Menschen geprägte Lebensräume angepasst). Die Art bevorzugt Kalkgebiete. Die geschlechtsreifen Tiere dieser einjährigen Art treten von Ende Oktober bis Anfang Juni auf. Das Aktivitätsmaximum ist im Frühjahr. Die Art findet man bereits bei der ersten Erwärmung im Frühjahr, teilweise sogar unter Schnee. Die relativ geringe Bindung an Wälder deutet darauf hin, dass sie vermutlich eine höhere Trockenheitsresistenz besitzt, als die übrigen Arten der Familie.
Rote Liste Deutschland Ungefährdet (*)
Rote Liste Quelle Reip, H.S., Spelda, J., Voigtländer, K., Decker, P. & N. Lindner (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) Deutschlands. – In: BfN (ed): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(4): 301–324.
Literatur HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). – Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

Systematik

Stamm Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung Samenfüßer (Chordeumatida)
Familie Chordeumatidae
Genus Melogona

Verbreitungskarte

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Phänologie

Auftreten der verschiedenen Geschlechter und Entwicklungsstadien im Jahresverlauf. Das Phänologie-Diagramm wird live aus den Daten von Edaphobase generiert.

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