Craspedosoma rawlinsii Leach, 1815

Allgemeines

Trivialname Bunter Höckersamenfüßer
Länge 12-14 mm
Beschreibung Ziemlich kräftige, leicht abgeflachte, glänzende Art. Die Seitenflügel (Paranota) sind nur als flache Lappen ausgebildet. Nur die Segmente 2 bis 4 tragen kleine Seitenflügel. Der glatte Rücken der erwachsenen Tiere ist braun bis dunkelbraun und kann weißlich bis bläulich bereift sein. Meist sind die Männchen dunkler gefärbt als die Weibchen. Die dünne, vertiefte mediale Rückenlinie ist heller. Auf dem dunklen Rücken befinden sich pro Segment beiderseits der Mittellinie 2 hellbraune bis weißlichgelbe Flecken. Unterseite und Beine sind gelblich bis bräunlich. Die Fühler sind lang und dünn. Die Art besitzt 25 bis 28 Ocellen, in einem als Dreieck angeordnetem Haufen. Auf dem Rücken besitzt sie 3 Paar borstentragende Höckerchen. Die Jungtiere, welche noch nicht den charakteristischen perlschnurartigen Habitus der erwachsenen Tiere aufweisen, sind dunkel bis bräunlich gefärbt und in den Flanken marmoriert und besitzen sehr stark entwickelte Borsten (Makrochaeten), wodurch man sie leicht mit Angehörigen der Familie Mastigophorophyllidae verwechseln kann.
Es gibt 3 Unterarten von Craspedosoma rawlinsii: C. rawlinsii ssp. alemannicum, C. rawlinsii ssp. germanicum und C. rawlinsii ssp. rawlinsii, wobei C. r. germanicum eine Hybridform der beiden anderen Unterarten darstellt. Alle Unterarten sind nur anhand der Gonopoden (männlicher Begattungsapparat) zu unterscheiden.
Segmente: 30
Körpermaße: Männchen: 10,25-16 mm lang, 1,2-1,7 mm breit; Weibchen: 11,00-14,0 mm lang, 1,2-17 mm breit
Verbreitung & Häufigkeit In weiten Teilen Deutschlands verbreitet und mäßig häufig.
Lebensräume & Lebensweise Feuchtigkeitsliebende, verschiedene Lebensräume besiedelnde Art mit Schwerpunkt Wald. Es werden meist schattige, feuchte Wälder, aber auch baumarme Uferbiotope bewohnt. Auf sauren als auch basischen Böden (pH 5,3-8,2) in der Streuschicht zu finden.
Rote Liste Deutschland Ungefährdet (*)
Rote Liste Quelle Reip, H.S., Spelda, J., Voigtländer, K., Decker, P. & N. Lindner (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) Deutschlands. – In: BfN (ed): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(4): 301–324.
Literatur BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. – Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968a): Deskriptive, experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autökologie rhein-mainischer Diplopoden. – Oecologia 1: 87-129

HAACKER, U. (1968b): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHALLNASS, H.-J.; RÖMBKE, J.; BECK, L. (1992): Zur Biologie eines Buchenwaldbodens. 15. Die Doppelfüßer (Diplopoda). Carolinea 50: 145-170 – (ISSN: 0176-3997).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). – Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm. Harald Hauser (2004): Untersuchungen zur Systematik und Biogeografie der Craspedosoma rawlinsii Leach-Gruppe (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae) – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 9: 2-33

Systematik

Stamm Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung Samenfüßer (Chordeumatida)
Familie Craspedosomatidae
Genus Craspedosoma

Verbreitungskarte

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Phänologie

Auftreten der verschiedenen Geschlechter und Entwicklungsstadien im Jahresverlauf. Das Phänologie-Diagramm wird live aus den Daten von Edaphobase generiert.

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