Choneiulus palmatus (Němec, 1895)
Allgemeines
Trivialname | Zweizähniger Schwarz-Getüpfelter Schnurfüßer |
Länge | 5-15 mm |
Beschreibung | Gräulich-braune, dünne Art mit fast schwarzen Wehrdrüsen. Die Juvenilen sind heller gefärbt. Der Körper wirkt rosenkranzförmig, da die Prozonite (vorderer Abschnitt der Rumpfsegmente) gegenüber den Metazoniten (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente) leicht eingeschnürt sind. Die Metazonite werden von je 14 bis 20 langen Borsten gesäumt, welche deutlich länger sind als der Metazonit. Die Ocellen sind in einer nach unten gebogenen Reihe angeordnet. Bis zum Stadium VII besitzen die Tiere eine Ocelle weniger als die Nummer des Stadiums. Ab dem ersten Adultstadium VIII besitzen die Tiere 7 Ocellen, später maximal 8. Die Größe der Ocellen nimmt von hinten nach vorne zu. Die Backenlappen der Männchen sind in 2 Zähne ausgezogen, welche durch eine halbmondförmige Bucht getrennt sind. Der vordere Zahn ist größer als der hintere. Auf den Analklappen befinden sich je 2 Borsten. Auf den Innenseiten der Laufbeine befinden sich, bis auf das zweite und die letzten Beine, an Postfemur und Tibia je 2 dolchartige transparente Fortsätze. Durch den Besitz von mehr als 10 Borsten pro Metazonit und deren Länge lässt sich die Art ganz gut von den ähnlich aussehenden Arten Proteroiulus fuscus und Nopoiulus kochii unterscheiden. Segmente: 30-59 Körpermaße: Männchen: 5-15 mm lang, 0,3-0,5 mm breit; Weibchen: 6-12 mm lang, 0,4-0,6 mm breit |
Verbreitung & Häufigkeit | Verstreute Vorkommen in Deutschland. Nach Osten hin immer mehr an synanthropen Orten. Außerdem in Italien, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Irland, Island, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Polen, Tschechien, Lettland, Rumänien, Ungarn und Russland. |
Lebensräume & Lebensweise | Synanthrope Art (= an vom Menschen geprägte Biotope gebunden), welche vor allem in Gewächshäusern, Gärtnereien, Gärten und auf Kirchhöfen, unter morschem Holz und unter Laub vorkommt; meidet naturnahe Biotope. Eventuell nur im Westen von Deutschland natürliche Vorkommen. Wahrscheinlich eine wärmebedürftige Art. Wurde in Hamburg-Horn auf dem Ast eines Apfelbaumes gefunden. Als Nahrung dienen wahrscheinlich Laubstreu und Holz, aber auch verrottende Pflanzenteile, Obst (z.B. Erdbeeren mit Pilz- oder Schneckenschäden) und Gemüse. |
Rote Liste Deutschland | Ungefährdet (*) |
Rote Liste Quelle | Reip, H.S., Spelda, J., Voigtländer, K., Decker, P. & N. Lindner (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Doppelfüßer (Myriapoda: Diplopoda) Deutschlands. – In: Gruttke, H., Balzer, S., Binot-Hafke, M., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Bonn (Bundesamt für Naturschutz). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 301–324. |
Literatur | Blower, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. – Synopses of the British Fauna 35: 1-242.
Schubart, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318. Spelda, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). – Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm Thiele, H.-U. (1968): Die Diplopoden des Rheinlandes. – Decheniana 120: 343-366 – (ISSN: 0366-872X). |
Systematik
Stamm | Gliederfüßer (Arthropoda) |
Klasse | Doppelfüßer (Diplopoda) |
Ordnung | Schnurfüßer (Julida) |
Familie | Blaniulidae |
Genus | Choneiulus |
Synonyme
Verschiedene meist ältere wissenschaftliche Namen, die sich auf die gleiche Art bzw. das gleiche Taxon beziehen.
Blaniulus fimbriatus Rothenbühler, 1899 |
Blaniulus palmatus Nemec, 1895 |
Nopoiulus palmatus (Nemec, 1895) |
Nopoiulus palmatus subsp. palmatus (Nemec, 1895) |
Nopojulus palmatus (Nemec, 1895) |
Phänologie
Auftreten der verschiedenen Geschlechter und Entwicklungsstadien im Jahresverlauf. Das Phänologie-Diagramm wird live aus den Daten von Edaphobase generiert.
Zum Entfernen der Daten von bestimmten Geschlechtern oder Stadien aus dem Diagramm bitte die Legendeneinträge unter dem Diagramm anklicken.
Merkmalsausprägungen
wie in interaktivem Schlüssel verwendet | |
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Biotop |
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Körperlänge |
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Augen (Ommatidien): Anzahl & Form |
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Körperringe: Furchung |
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Habitus |
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Wehrdrüsen (= seitliche Fleckenreihen): Färbung |
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Wehrdrüsen: Lage Wehrdrüsenausgang |
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Präanalsegment (Telson): Fortsatz / Schwänzchen |
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Färbung: Grundfarbe |
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Vorderkörper: Färbung |
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Rücken: Längsstreifen |
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Präanalsegment (Telson): Anzahl Borsten je Analklappe |
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Präanalsegment (Telson): Analschuppe, Form |
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Männchen: Erstes Beinpaar: Form |
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Männchen: Zweites Beinpaar: Fortsatz |
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Körperringe: Beborstung am Hinterrand |
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Körperringe: Furchung Vorderer Abschnitt des Körperringes (Prozonit) |
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Männchen: Begattungsbeine / Gonopoden: Form (Bestimmung über Bildvergleich) |
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