Bohrfüßer (Polyzoniida)

Wie sehen Bohrfüßer aus?

Der einzige Vertreter der Bohrfüßer in Deutschland – Polyzonium germanicum – sticht mit seiner leuchtend goldgelben bis orangenen Farbe besonders ins Auge. Der rüsselartige Kopf von Polyzonium ist klein, fast dreieckig und scheint mit den Mundwerkzeugen verschmolzen zu sein. Die Fühler sind im Vergleich zum Kopf sehr groß und dick. Die Augen, bestehend aus je 6 bis 8 Einzelaugen (Ommatidien) in zwei Reihen sind nach vorne gerichtet. Der halbzylindrische Körper von Polyzonium germanicum verlängert sich lebenslang mit jeder Häutung, was zur Ausbildung von bis zu 55 Körperringen führen kann. Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Polyzonium sind die Begattungsbeine (Gonopoden) am siebten Körperring (2. Beinpaar) und achten Körperring (1. Beinpaar).

Was fressen sie?

Da sich die Mundwerkzeuge zu Stech- und Saugeinrichtungen umgewandelt haben, ermöglichen diese eine Ernährung von Algenrasen, Pilzhyphen und bakteriell veränderten Substanzen. Daher werden sie auch teilwesie als Saugfüßer bezeichnet.

Wie bewegt sich Polyzonium fort?

Mit dem nach vorne schmaler werdenden muskulösen Körper, aus elastisch beweglichen Rumpfringen, ist Polyzonium in der Lage sich ähnlich wie die Regenwürmer durch den Boden zu bohren, was der Ordnung letztlich auch zu ihrem Namen verhalf, Bohrfüßer.

Wusstet ihr, dass Polyzonium-Weibchen Brutpflege betreiben?

Bis zum Zeitpunkt an dem die Jungen schlüpfen, rollt es sich in einer Brutkammer um ihre Eier und schützt diese mit einem Wehrsekret. Dieses Sekret kann nach Pfefferminz, Campher oder grünen Walnüssen riechen.

Wie viele Bohrfüßer gibt es in Deutschland?

Aus Deutschland ist bisher nur eine Art der Bohrfüßer bekannt:

Polyzonium germanicum Brandt, 1837